In seiner Karikatur stellte er bereits 1879 die Fragen, die uns heute insbesondere auch in Deutschland ganz aktuell bewegen. Wer ist das Volk? Wer gehört dazu, wer nicht? Wie ist die Stellung der Einwanderer? Die jüngsten Ereignisse in Europa beinhalten exakt dieses Problem.
Die Bildunterschrift lautet:“ Every dog (no distinction of color) has his day.“ (Jeder Hund (gleich welcher Farbe) hat mal seinen Tag, bekommt mal seine Chance.) Nast karikiert mit bissiger Ironie die Ablehnung von Einwanderern anderer Nationalitäten und die daraus
resultierende Fremdenfeindlichkeit. Seit der Eroberung Nordamerikas und der Verdrängung der Indianer werden alle nachfolgenden Einwanderungswellen mit großem Argwohn betrachtet und abgelehnt. Die Iren verdrängen, dass sie selbst als Immigranten Fremdenfeindlichkeit erfahren haben („Irish need not apply“ – Iren brauchen sich erst gar nicht zu bewerben) und fordern die Vertreibung der Einwanderer aus China. Als billige Arbeitskräfte waren diese für den Bau der Eisenbahn unerlässlich.
Ein Schwarzer, auf einem Baumwollballen ruhend, sagt prophetisch „My day is coming“ ( Mein Tag wird kommen), während das Plakat des rassistischen Geheimbundes Ku-Klux-Klan ganz oben rechts verkündet: „Down an the nigger“ (Nieder mit den Niggern).
Der Indianer raunt dem Chinesen ins Ohr: Das Bleichgesicht hat Angst, dass du es verdrängst, wie er es mit mir gemacht hat.