Thomas Nast – Karikaturist zwischen Kunst und Kritik

Thomas Nast wurde 1840 in Landau geboren, emigrierte mit seiner Familie in die Vereinigten Staaten, wo ihm eine einzigartige Karriere als Karikaturist gelang. Er war ein äußerst talentierter Zeichner, arbeitete viele Jahre für das illustrierte Nachrichtenmagazin HARPERS’S WEEKLY und nahm großen Einfluss auf das politische Geschehen in Amerika. Mit seinen Karikaturen wandte sich Nast immer wieder gegen gesellschaftliche Fehlentwicklungen; insbesondere bekämpfte er Sklaverei und ethnische Diskriminierungen, kritisierte Machtmissbrauch und soziale Ungleichheiten und engagierte sich in mehreren Präsidentschafts-Wahlkämpfen. Viele seiner Karikaturen haben nichts von ihrer Aktualität verloren; gegenwärtig sind nach wie vor der republikanische Elefant und der demokratische Esel als bekannte Parteisymboltiere.
Das Ziel der Vortragsveranstaltung der Stadtbücherei in Kooperation mit dem Thomas-Nast-Verein besteht vor allem darin, anhand konkreter Beispiele das immer noch Aktuelle von Thomas Nast aufzuzeigen. Es wird also kein allgemeiner Überblick zu den künstlerischen Schaffensperioden oder zu den politischen Aussagen Nasts angestrebt. Vielmehr soll exemplarisch ein besseres Verständnis ausgewählter Karikaturen vermittelt werden.
Ausgangspunkt sind vier thematische Bereiche, und zwar: Korruption und Amtsmissbrauch, Rassismus, kirchliche Bevormundung, Weihnachten und die Figur des Santa Claus. Hierzu werden jeweils einzelne Karikaturen herangezogen und im Detail analysiert, so dass typische Merkmale der Zeichenkunst von Thomas Nast, aber auch historische Hintergründe nachvollziehbar werden. Für die Präsentation sind mehrere Referenten vorgesehen, die im Wechsel ihre Interpretationen vorstellen(E. Schneider-Jahn, W. Abriß, R. Bertram,F.H. Esser, H.H. Lüger, H.J. Schatz).
Musikalische Beiträge des Pianisten Timrott Burghard ergänzen die verschiedenen Themenbereiche. In der Pause bietet sich die Gelegenheit, die in der Stadtbücherei vorhandenen Werke zu Thomas Nast einzusehen. Der Eintritt ist frei .